raumbildung
Das Projekt zielt darauf ab, Kindern und Jugendlichen den Stadtraum auf neue Weise zugänglich zu machen, ihre Bewegungsfreude zu fördern und sie für die Themen Architektur, Stadt und nachhaltige Nutzung von Räumen zu sensibilisieren. Die Auseinandersetzung mit ihrer Umgebung findet durch die Trendsportart Parkour statt.
Diese ist eine Fortbewegungsart, bei der es darum geht, sich möglichst effizient von Punkt A zu Punkt B zu bewegen. Dabei werden Hindernisse auf eine andere Art und Weise als von Architektur und Kultur vorgegeben überwunden. Durch den Sport lernen sie, den städtischen Raum kreativ zu nutzen, alternative Nutzungsmöglichkeiten zu erkennen und zu entwickeln sowie sich auf immaterielle Art Räume anzueignen. In der Auseinandersetzung mit diesen Räumen und städtischen Objekten entwickeln die Jugendlichen einen Bezug zu vorher ungenutzten Orten und ein Identifikationsprozess wird angestoßen.
Konkrete Schritte und Maßnahmen:
• Sensibilisierung: Einführung in den Parkour-Sport (Sicherheitsregeln, Techniken) und Vermittlung baukultureller Bildung (Stadtwahrnehmung, Raumfunktionen).
• Einfühlen: Erste Erkundungen des Stadtteils und Reflexion über dessen Raumstrukturen.
• Selbstreflexion: Identifikation von ungenutzten oder unkonventionellen Orten (sog. 'Un-Orte') und Analyse ihrer Nutzungsmöglichkeiten.
• Kreativität: Entwicklung und Umsetzung eigener 'Lines' (Parkour-Routen), ggf. unterstützt durch Farb- und Zeichencodes (bspw. Bewegungsabfolge vorgebend).
• Teambuilding: Zusammenarbeit in alters- und kulturübergreifenden Gruppen bei der Suche und Nutzung von Orten.
• Anerkennung: Dokumentation und Präsentation der Ergebnisse (z. B. über Videoaufnahmen, Mental Maps oder Social Media).
• Verantwortung übernehmen: Diskussion über alternative Nutzungsmöglichkeiten von Stadträumen und Reflexion über die eigene Rolle in der Stadtgestaltung.
Wer wird erreicht?
Die Zielgruppe sind zehn- bis 16-jährige Kinder und Jugendliche, unabhängig von Geschlecht, Kultur, Religion oder Vorerfahrung. Besonders angesprochen werden Jugendliche städtischer Wohnsiedlungen, die oft mit den ungenutzten Räumen konfrontiert sind. Auch Schulen, Vereine und Jugendzentren können eingebunden werden.
Zukunftsperspektive:
Das Projekt kann über eine Kooperation mit Vereinen oder Jugendzentren nachhaltig wirken. Eine digitale Plattform könnte zusätzlich Informationen zum Parkour-Sport und zur Stadtwahrnehmung bereitstellen (u.a. Markierung der gefundenen 'Spots' auf einer digitalen Karte).
Projektphasen:
Phase 1: Vermittlung der Grundlagen von Parkour und erste Erkundung von 'Spots' im Quartier, dabei wird interaktiv die Funktionsweise von städtischem Raum vermittelt
Phase 2: Vertiefung von Parkour-Techniken, Ausprobieren von Techniken im Stadtraum, Entwicklung eigener 'Lines' im Kontext zum Stadtraum, eigene 'Spot'-Suche durch die Jugendlichen (Wo sind 'Lines' möglich und wo nicht? Suche nach Lieblings- und 'Un-Orten', Wie kann der Raum 'umprogrammiert' werden (u.a. mittels Farben)?), abwechselnd Input-/Wissensvermittlungs- und Bewegungsphasen
Irena-Sendler-Schule in Hamburg
raumbildung
22159 Hamburg
Kupferdamm 28