Gestaltung von Lernumgebungen

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Die Gestaltung von Lernumgebungen berücksichtigt die unterschiedlichen Bedürfnisse der Beteiligten. Verschiedene Räume und Flächen sind für unterschiedliche Gruppen und Zwecke nutzbar.

Checkliste Gestaltung von Lernumgebungen

 

Zur Überprüfung der Situation an Ihrer Schule können Sie die "Checkliste Gestaltung von Lernumgebungen" nutzen. Anhand der aufgeführten Qualitätskriterien ist eine Bewertung möglich.

Mit der Entwicklung guter ganztägig arbeitender Schulen zu einem Lern- und Lebensort, der den Bedürfnissen der Schüler*innen gerecht wird, ergeben sich auch qualitativ und quantitativ gestiegene Ansprüche bezüglich der Gestaltung von Lernumgebungen. Pädagogisch gestaltete und zeitgemäße Lernumgebungen können die Qualität des ganztägigen Lernens sowie die Umsetzung des pädagogischen Konzeptes in besonderer Weise unterstützen. Dabei gilt es, ein pädagogisches Raumkonzept zu entwickeln, das über den Ausbau der Mensa und die Nutzung von Ganztagsräumen hinaus geht [1].

Viele Grundrisse von sanierten und unsanierten Schulgebäude stammen noch aus dem 19. oder 20. Jahrhundert und können die Vielfalt des ganztägigen Lernens sowie die damit einhergehenden Aktivitäten nicht abdecken. So wurde z. B. die Sichtweise „ein Raum = eine Funktion“ durch die flexible Nutzung von Räumen abgelöst [2]. Die Architektur einer guten ganztägig arbeitenden Schule, die im Sinne der Rhythmisierung den Wechsel von An- und Entspannung, formellen und informellen Lernmöglichkeiten sowie Phasen der Fremd- und Selbstbestimmung umsetzt, muss diese dynamischen Phasen unterstützen [3].

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Die pädagogische Nutzung von Räumen fängt bei den Fluren an und bezieht auch die Fläche im Freien mit ein. Räume für Rückzug, Kommunikation, Kollaboration, Präsentation und Differenzierung sind notwendig. Sie müssen nicht zwangsläufig ausgelagert, sondern können in den Lernort integriert werden [4].

Das Mobiliar soll flexibel kombinierbar sein und unterschiedliche Lernsettings ermöglichen. Umrahmt wird das Mobiliar von einer zeitgemäßen technischen Ausstattung, deren Grundlage eine leistungsfähige und stabile WLAN-Vernetzung ist. Vor dem Hintergrund der Nutzung virtueller Räume wird dieser Aspekt für das Lernen im 21. Jahrhundert immer wichtiger.

Abschließend ist anzumerken, dass sich die Gestaltung von Lernumgebungen auch immer auf das Wohlbefinden der Schüler*innen auswirkt und damit eine wichtige Einflussgröße für Schulleitungen und Schulerfolg darstellt. Gleiches gilt für das Personal der ganztägig arbeitenden Schule. Dessen Arbeitszufriedenheit steigt bei Räumen, in denen man sich wohlfühlen kann. Bei der Planung von Schulneubauten oder Sanierungen dürfen nicht ausschließlich aktuelle Ansprüche an Raum und Fläche im Fokus stehen. Vielmehr sollten Gedanken über die zukünftige Gestaltung von ganztägigen Lernprozessen innovativ einfließen. Dabei ist die Planung ein partizipativer Prozess, an dem sich alle an Schule Beteiligten einbringen sollten.

Quellenangaben

 

[1] Vgl. Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft (2017): Schule planen und bauen 2.0. Grundlagen. Prozesse, Projekte. Berlin, S. 44.

[2] Vgl. ebd. S. 27.

[3] Vgl. ebd. S. 44.

[4] Vgl. ebd. S. 52.

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© Hochschule Wismar

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