Schulen entwickeln sich weiter in Zeiten der Corona-Pandemie

Schulen entwickeln sich weiter in Zeiten der Corona-Pandemie

Die Serviceagentur Ganztägig lernen M-V organisierte im Januar das 1. Austauschforum zum Thema „Lernen und Fördern in Zeiten von Corona“. Die teilnehmenden Lehrkräfte nannten als Herausforderungen u.a. Vorhandensein der notwendigen Technik und Kenntnisse zum Umgang damit, stabile und schnelle Internetverbindung, die Klasse als Gemeinschaft zu erhalten, Schüler*innen, die Förderung brauchen, adäquat zu unterstützen, Schüler*innen zu motivieren und die Beziehung zu ihnen zu pflegen sowie feste Sprechzeiten anzubieten.

Erfahrungen aus Neubrandenburg

Katrin Zeisler, die sowohl Deutsch- und Musiklehrerin als auch Leiterin der AG Medien in ihrer Schule, der Regionalen Schule Am Lindetal in Neubrandenburg, ist, arbeitet auch für das Team des Unterrichtshilfenportals des Landes MV. Sie berichtete über den Umgang mit den veränderten Lehr- und Lernbedingungen seit dem ersten Lockdown. Hierbei standen Themenbereiche wie die Erreichbarkeit der Schüler*innen und ihrer Elternhäuser, der Kolleg*innen und der Kooperationspartner*innen, aber auch die Versorgung mit Aufgaben und digitalen Endgeräten für die Schüler*innen, die Bereitstellung von Onlineangeboten und die zielgerichtete Fortbildung der Kolleg*innen im Vordergrund der Betrachtungen.

Da die Schule zu diesem Zeitpunkt noch über keine Lern-Management-Systeme verfügte, entschied sie, ihre Webseite als Kommunikationsmittel und Datenablage zu verwenden. Es musste entschieden werden, wie geht man einheitlich um mit Schülerarbeiten, Korrekturen und Lösungen und mit Bereitstellung von Fördermaterialien. Parallel wurde und wird an der Implementierung von itslearning gearbeitet. Der Stand der Digitalisierung an der Schule und Fortbildungsbedarf zum Thema im Kollegium mussten geklärt und an die neue Situation und den entstandenen Bedarf angepasst werden.

In der Regionalen Schule Am Lindetal stehen die Klassenleiter*innen in regelmäßigem Kontakt zu den Schüler*innen. Das Lehrerteam ist miteinander vernetzt über E-Mail und itslearning. Videokonferenzen mit Webex werden rege genutzt nicht nur für den Onlineunterricht, sondern auch für alle Arten von Beratungen wie z.B. Dienstberatungen, Fachschaftssitzungen, Elterngespräche, Klassenleiterstunden und Zeugniskonferenzen.

Hierzu gab es mehrmals wöchentlich Angebote der schulinternen Onlinefortbildung zur Bedienung und den Anwendungsmöglichkeiten in Kooperation mit Thomas Evers von der Pädagogischen Werkstatt im Programm Ein Quadratkilometer Bildung Neubrandenburg, die auch in Zusammenarbeit mit dem Digitalcoach Matthias Scheibleger eine Online-Fortbildungsreihe zu den Themen Datenschutz und Urheberrecht für alle Lehrkräfte an der Schule anbot. Die Schule ist gut ausgestattet mit PCs, iPads, einigen Kameras, Mikros und Headsets und kann eine meist stabile Internetverbindung und in einigen Schulräumen auch WLAN nutzen.

Guter (Distanz)unterricht in Lübz

Guter (Distanz)unterricht steht und fällt mit der Expertise und Haltung der Lehrkräfte, sagt Torsten Schwarz, Schulleiter des Eldenburg-Gymnasiums Lübz. - Eltern sind KEINE Ersatzlehrer und Lehrende sind auch Lernende, was insbesondere in der aktuellen Situation sichtbar wird.

Neben der intensiven Arbeit mit der Lernplattform itslearning bindet das Eldenburg-Gymnasium Videotools als weitere Möglichkeiten für die Unterrichtsgestaltung mit ein. Damit Lernen auch auf Distanz gut gelingt ist es ihm wichtig, dass es grundlegende Kriterien gibt, die in der Schule einheitlich gehandhabt werden, damit für alle Beteiligten ein hohes Maß an Klarheit, Verstehbarkeit und Bewältigbarkeit gesichert wird.

Grundsätzlich ist die Umsetzung der Kriterien guten Unterrichts auf Distanz wichtiger denn je. Dazu zählen am Eldenburg-Gymnasium zum Beispiel, dass es ausgehend von den jeweiligen Lernvoraussetzungen zu allen Lernaufträgen klare Zielformulierungen, Erwartungen und konkrete Zeitvorgaben gibt, dass auch digital wertschätzend und freundlich kommuniziert wird, dass jeder Lernende zu seinen Arbeitsergebnissen ein Feedback erhält, dass asynchrones Arbeiten im eigenen Takt und Tempo ermöglicht wird und dass die Schulgemeinschaft in einem engen Austausch steht.

Dazu wurden täglich feste Sprechzeiten der Lehrkräfte vereinbart, in denen diese für Fragen der Schüler*innen zur Verfügung stehen. Regelmäßig durch die Schule erhobenes Schülerfeedback zum Distanzunterricht hilft dem Kollegium dabei, das digitale Lernen durch die Augen der Schüler*innen wahrzunehmen und das E-Learning schrittweise weiter zu optimieren und anzupassen. Neben den begleitenden Mikrofortbildungen des Kollegiums ist insbesondere die Beziehungsarbeit eine der aktuellen Hauptherausforderungen, um die Lernmotivation auch auf Distanz aufrecht zu erhalten.

Weitere Informationen

Fortbildungen des IQ M-V zu effektivem Distanzunterricht:

https://www.bildung-mv.de/lehrer/fort-und-weiterbildung/aktuelle-online-fortbildungen-iq-m-v/unterricht-online-und-interaktiv-gestalten/

Corona-Infos in verschiedenen Sprachen:

www.regierung-mv.de/Landesregierung/sm/Soziales/Integration/Corona%E2%80%93Virus/