Bundesweiter Austausch der Serviceagenturen in Rostock

Rostock 2024

Die Serviceagentur Ganztägig lernen M-V kooperiert zur Verbesserung der eigenen Arbeit auch mit den Serviceagenturen und den für den Ganztag zuständigen Fachabteilungen von Bildungsministerien und Landesschulbehörden der anderen Bundesländer. In diesem Jahr fand das bundesweite Austauschtreffen dieses Netzwerks in Rostock statt. Die Teilnehmenden aus Berlin, Sachsen, Schleswig-Holstein, Bremen, Sachsen-Anhalt, Bayern, Hessen und Niedersachsen folgten einer Einladung der Serviceagentur Ganztägig lernen M-V, die das Treffen organisierte. 

Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung ab 2026

Zwei Tage drehte sich alles um die aktuellen Entwicklungen des ganztägigen Lernens und insbesondere um die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab dem Schuljahr 2026/27. Vielerorts spielt die Ungewissheit über die konkrete Umsetzung des Rechtsanspruchs eine Rolle. Die Serviceagenturen sind in diesem Orientierungsprozess in allen Bundesländern ein wichtiger Partner. In Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sich das Serviceagentur-Team am „Runden Tisch“ des Bildungsministeriums in Schwerin. Außerdem hat sie in Ludwigslust einen Erfahrungsaustausch zwischen Kommune, Grundschulen und Horten mitgestaltet. In anderen Bundesländern werden ebenfalls kommunale Bündnisse gestärkt. Zwischen Ost und West gibt es einen entscheidenden Unterschied: In den neuen Bundesländern und in Berlin ist die Betreuungssituation durch die Horte bereits auf einem guten Weg; in den alten Bundesländern stellt der Platzausbau gegenwärtig eine sehr große Herausforderung dar, um den Rechtsanspruch für die Erstklässler*innen ab 2026 zu gewährleisten.

Lernumgebungen & Schulbau für den Ganztag

Für die Serviceagentur in M-V ist das Thema Schulbau und die Gestaltung von Lernumgebungen von großer Bedeutung. Der Referent für Pädagogischen Schulbau, Thomas Hetzel, stellte den anderen Länderpartnern das Schulnetzwerk „Zeitgemäße Lernumgebungen“ und die von der Serviceagentur organisierte Schulbautagung  vor, die im September 2023 in Wismar stattfand. „Schulbau findet in unserem Land ständig statt – die Frage ist aber: in welcher Qualität? Hier möchten wir als Serviceagentur den Schulen und verantwortlichen Schulbauträgern wichtige Anregungen geben“, erklärte Thomas Hetzel. Sabine Hüseman, die Leiterin der Serviceagentur Ganztag Berlin, gab in diesem Zusammenhang einen Einblick in das Konzept der „Compartmentschulen“

 

Tobias Hahn
Ganztagskooperationen in Mecklenburg-Vorpommern

Ein gemeinsames Themenfeld, dem sich die Serviceagenturen aller Bundesländer widmen, ist die die Unterstützung bei der Anbahnung und Ausgestaltung von Kooperationsbeziehungen zwischen Schulen und außerschulischen Partnern. Wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Bereich Sport aussehen kann, stellte der Leiter des Programms „Basketball macht Schule“ des Vereins „Rostock Seawolves“ vor, in dessen Geschäftsstelle das Netzwerktreffen stattfand. Aktuell organisiert der Verein über 100 wöchentliche AGs an Grund- und weiterführenden Schulen mit ca. 1.500 Kindern und Jugendlichen. „Die Zusammenarbeit mit den Schulen im Raum Rostock läuft sehr gut“, sagte Programmleiter Tobias Hahn. „Es ist ein Konzept, von dem sowohl die Schüler als auch der Verein profitieren.“

Die Serviceagenturen in anderen Bundesländern

Die weiteren Themen, die in den Serviceagenturen derzeit im Mittelpunkt stehen, sind vielfältig. So gibt es beispielsweise in Hessen Fortbildungen für die neuen Ganztagskoordinator*innen, die im Zuge des „Pakts für den Ganztag“ und des voranschreitenden Platzausbaus erforderlich wurden. In Berlin und Niedersachsen sind die Serviceagenturen gegenwärtig stark in die Umsetzung der Inklusion eingebunden, in Bremen wird unter anderem das Verwaltungspersonal in puncto Ganztagsorganisation weitergebildet, in Schleswig-Holstein und Sachsen sind die Serviceagenturen in die Beratung der Kommunen hinsichtlich des Rechtsanspruchs involviert.

Ausblick

Die Serviceagenturen der Bundesländer sind organisatorisch sehr unterschiedlich angebunden: Einige befinden sich in der Trägerschaft von Vereinen oder Stiftungen, andere sind Bestandteil der Bildungsministerien oder fungieren als eigene Abteilung der Landesschulbehörden. Der Austausch untereinander dient dazu, voneinander zu lernen und neue Impulse in Bezug auf Veranstaltungs-, Qualifizierungs- und Beratungsformate zu erhalten.